Die heutige industrielle Massentierhaltung ist nur auf eines ausgerichtet: Fleisch und andere tierische Erzeignisse möglichst gewinnbringend zu produzieren. Vielen Menschen ist es allerdings zu mühsam und zu unbequem, über das damit verbundene Leid und Elend der betroffenen Tiere einmal ernsthaft nachzudenken.

Nein, auf gar keinen Fall möchte man sich aus seiner Ruhe, Behaglichkeit und Gedankenlosigkeit aufscheuchen lassen. Moralische Bedenken? Ach was! Alles Schnee von Gestern! Wer jedoch derartig denkt, lebt und handelt, hat seine Würde und Menschlichkeit längst schon über Bord geworfen.

Aber damit noch nicht genug, denn ein solches Denken schädigt auch unseren Verstand und macht uns letztlich sehr vergeßlich. Bedenkenlos essen wir Fleisch und denken dabei schon lange nicht mehr an die Tiere, denen um unserer Freßlust willen Schreckliches geschieht und schließlich ihr Leben genommen wird. Viele Menschen meinen und sagen, dies sei doch alles ganz normal, und weil für viele Menschen alles so "selbstverständlich" ist, gibt es für viele unserer Mitmenschen eben auch keinerlei Grund und Anlaß, einmal ernsthaft darüber nachzudenken.

Auf Grund dieser Gleichgültigkeit geht es dann leider auch völlig unbemerkt an uns fleischgierigen und freßsüchtigen Egoisten vorüber, daß auch unser Mitgefühl gegenüber leidenden Tieren längst schon vertrocknet und in uns abgestorben ist.
 

Mit der Behauptung, diese Tiere seien doch schließlich "Nutztiere", entledigen wir uns des Nachdenkens und es scheint uns nicht sonderlich zu interessieren und zu beschäftigen, daß diesen sogenannten "Nutztieren" vom ersten Tag ihrer Geburt an bis zum Tag ihrer Schlachtung ein leidvolles Dahinvegetieren bestimmt ist. Ein Leben ohne regelmäßigen Fleischkonsum ist für die meisten Menschen undenkbar geworden und nur ungern ist man bereit, darüber nachzudenken, daß auf Grund unserer Gefräßigkeit Hühner, Schweine, Rinder, Puten und andere Tiere extrem ausgebeutet werden und oft nur ein sehr kurzes Leben unter Qualen verbringen müssen.

Man ist blind und taub geworden angesichts des Leidens unzähliger Tiere. Einerseits zählt nur der wirtschftliche Gewinn und andererseits ist unsere menschliche Freßlust um ein Vielfaches größer als unser Mitgefühl mit den sogenannten "Nutztieren",die zusammengepfercht in Boxen und Käfigen weder ihre angeborenen Verhaltensweisen noch ihre Triebe ausleben können und deren Leid vor und während der Schlachtung kaum in Worte zu fassen ist.
 

In den Betrieben der Massentierhaltung ist nur eines wichtig: ein schnelles Wachstum und eine möglichst schnelle Vermarktung dieser "Nutztiere" zu erreichen. Einerseits werden diese Tiere während ihrer Aufzucht nicht nur mit genügend Kraftfutter und Fischmehl gemästet, sondern auch mit vielerlei Medikamenten, Antibiotika und verschiedenen Hormonpräparaten vollgestopft, um Seuchen und Krankheiten besser vorbeugen zu können.

Auf Grund des schnellen Wachstums können viele Tiere oft ihr eigenes Gewicht nicht mehr aushalten, brechen zusammen und vermögen sich kaum noch auf ihren Beinen zu halten. Die Folgen des schnellen Wachstums und der schnellen Gewichtszunahme sind nicht selten erkrankte, verkrüppelte Gelenke und verkümmerte Gliedmaßen.
 

Teilnahmslos und abgestumpft entledigen wir Menschen uns unserer Verantwortung und degradieren diese Tiere zu bloßen "Nutztieren", also zu "nützlichen Objekten" unserer Begierden, Wünsche und vermeintlichen Notwendigkeiten. Auch "Nutztiere" sind und bleiben jedoch unsere Mitgeschöpfe und sind keineswegs irgendwelche leblosen Gegenstände ohne Seele, ohne Gefühl, ohne Angst und Empfindungen.

Dessen ungeachtet jedoch wird diesen Lebewesen von anderen "Tieren", welche sich stolz als "Menschen" zu bezeichnen pflegen, von Geburt an bis in den Tod Unzumutbares zugemutet und Schreckliches zugefügt. Statt Aufzuwachen und sich zu Besinnen, versinkt die "Krone der Schöpfung" immer tiefer im Morast der  Unmoral, im Sumpf ihrer unmenschlichen Gewohnheiten und grausamen "Selbstverständlichkeiten".

Mahatma Ghandi sagte einmal:
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt".

Diese Wahrheit gilt nicht nur für unsere Haustiere, die wir besonders mögen und daher auch gut behandeln, sondern diese Wahrheit gilt für alle unsere Mitgeschöpfe, auch für die betroffenen Tiere in den Fabriken und Betrieben der Massentierhaltung. Wer denkt und urteilt, dies seien doch letztlich nur "Nutztiere" und daher wäre deren Wohlergehen nicht allzusehr bedeutsam und ausschlaggebend, dessen Moral und menschliche Größe ist leider sehr fragwürdig geworden und offenbar auf ein sehr besorgniserregendes Minimum zusammengeschrumpft. Wie groß ist wohl unser moralischer Fortschritt, wenn wir Tiere als bloße Nutzobjekte abstempeln und deren "Nutzbarkeit" rücksichtlos ausbeuten?

Auch wenn uns diese Wahrheit nicht so recht gefällt:
Wir alle, die wir im Supermarkt gedankenlos Fleisch, Wurst, Käse, Milch und Eier kaufen und diese Produkte konsumieren, sind an dieser schonungslosen Ausbeutung und somit auch am Leid und Elend vieler Tiere keineswegs unbeteiligt und sollten weder meinen noch denken, wie Pontius Pilatus unsere Hände  in Unschuld waschen zu können. Nur Narren, Dummköpfe und Lügner können letztlich behaupten, über das Leid und Elend der Tiere in den Betrieben der Massentierhaltung nichts gewußt und niemals etwas erfahren zu haben.

Wir alle wissen es, jedoch dieses Wissen verdammen wir zum Schweigen und dank unseres Vergessens und unserer unverzichtbaren Gewohnheiten, dank unserer Gefühlskälte und Teilnahmslosigkeit erleiden Tiere eine "Hölle auf Erden" und ein von uns Menschen gleichgültig hingenommenes leidvolles Schicksal. 

In bedrückender Enge müssen diese Tiere in der Massentierhaltung Dahinvegetieren und sehen sie erstmals in ihrem Leben das Tageslicht - dann ist es auf dem Weg zum Schlachthof. Auf Grund des Platzmangels und des psychischen Stresses leiden viele "Nutztiere" an Verhaltensstörungen. Meist erst wenige Wochen alt, werden ihnen ohne Betäubung die Hörner, die Schnäbel und Zähne entfernt, damit sie sich in den engen Boxen gegenseitig nicht allzusehr verletzen können.

Nach qualvollen Wochen und Monaten der Aufzucht, nach einem kurzen Leben voller Stress und nicht artgerechter Haltung droht ihnen ein noch schrecklicheres Schicksal: der Transport in den Schlachthof und in diesem ein oft qualvoller und grausamer Tod.

Nicht selten zusammengequetscht auf die LKW´s "verfrachtet", werden die Tiere nach ihrem oft nur kurzen Leben meist ohne Futter und Wasser, unter Stress und panischer Angst tausende Kilometer weit transportiert und nach Beendigung dieser Tortur psychisch und körperlich entkräftet, ihren oft gefühllosen, brutalen und entmenschlichten Schlächtern ans Messer geliefert.

Eines gilt es weder zu vergessen noch gedankenlos zu ignorieren:

  • Besonders in der Massentierhaltung werden Tiere zu gefühllosen Sachen degradiert und alles ist in diesen Fabriken darauf angelegt und ausgerichtet, so kostensparend wie möglich zu "produzieren" und möglichst viele Tiere platz - und arbeitssparend auszubeuten.
  • Auf Grund des Strebens nach immer höheren Milch-, Fleisch- und Eierleistungen entwickelte sich eine Rationalisierung  der Viehhaltung ohne individuelle Betreuung des einzelnen Tieres und Tiere werden nicht mehr als Tiere betrachtet, sondern nur noch als Industrieprodukte behandelt. Die arteigenen Bedürfnisse der Tiere bleiben unbeachtet, ihr Lebensraum ist auf ein Minimum beschränkt und das Leben dieser Tiere ist auf bloße  Nahrungsaufnahme, Verdauung und Wachstum reduziert. Für die oft hochentwickelten Sinne der Tiere gibt es  weder etwas zu erkunden noch zu erleben.
  • Die Ausrichtung der Zucht auf maximale Produktionssteigerung bedeutet für die meisten Tiere einen übermäßigen Muskelzuwachs, Schnellwüchsigkeit, körperliche Schäden und extreme Leiden wie Gelenkprobleme, Knochendeformationen, Herz - und Kreislauf-Beschwerden, Atembeschwerden, Blutarmut und Kannibalismus. Gewalt  an den Tieren ist gängige Praxis: Schnabelkürzungen, Kupieren der Schwänze bei den Schweinen und Schafen,  Enthornen der Rinder ohne Betäubung und äußerst schmerzhafte Kastrationen bei mehr als 20 Millionen Ferkeln jährlich – millionenfache Tierquälerei, um die Tiere an die tierfeindlichen Haltungssysteme anzupassen.

In dem Buch "Die subventionierte Unvernunft" schreibt ein Professor und Agrarwissenschaftler namens Hermann Priebe: "Diese Tierfabriken lassen ein Herabsinken der Humanität erkennen: in der Rücksichtslosigkeit gegenüber den uns anvertrauten Tieren und in der Zerstörung von Natur und Umwelt aus der Gewinnsucht einzelner. Dass dies von der Gesellschaft als "unternehmerisches Verhalten" hingenommen wird, zählt zu den moralischen Abstumpfungen unserer Zeit." 
 

Und Jeremy Rifkin, ein zeitkritischer Journalist und Wissenschaftspublizist, schreibt:
 

"Das Rind von den Qualen und der Erniedrigung zu erlösen, denen es in den modernen Mastfabriken und Schlachtbetrieben ausgesetzt ist, wäre als menschlicher Akt von weitreichender symbolischer und praktischer Bedeutung zu begreifen, und es wäre ein Symbol der Reue und Wiedergutmachung, wenn wir darauf verzichteten, das Rind zu enthornen, zu kastrieren, mit Hormonen, Antibiotika und Insektiziden zu behandeln und ihm einen würdelosen Tod an den vollautomatisierten Schlachtbändern zu bereiten. Es wäre dies alles ein Zeichen der Erkenntnis der Zerstörung, die wir der gesamten Schöpfung auf unserer Jagd nach der uneingeschränkten Macht über die Natur zugefügt haben."

Um das Ausmaß der weltweiten Tiertötungen zu verdeutlichen, ist es wichtig, sich die grundlegenden Zahlen vor Augen zu führen:

  • Weltweit werden etwa 45 Milliarden Tiere pro Jahr für den menschlichen Verzehr als Schlachtvieh umgebracht, wobei Fische und sonstige Kleintiere nicht eingerechnet sind.
  • Davon entfallen allein auf Deutschland ca. 510 Millionen „Nutztiere“.
  • Hinzu kommen Millionen von Tieren in den Heimtierhaltungen, Millionen von Pelz - und Versuchstieren, sowie auch ca. 5,5 Millionen Wildtiere, die alljährlich Opfer der Jagd in Deutschland werden.

Schuld an diesem Holocaust unserer Mitgeschöpfe sind unsere tief verwurzelten Traditionen, die Gleichgültigkeit vieler Menschen, politische Manöver und ökonomische Zwänge. Diesbezügliche Aspekte und Forderungen des Tierschutzes unterliegen oft den Interessen der Politik und Wirtschaft, sowie letztlich auch den Ansprüchen der Bevölkerung.

Wenn Tiere reden könnten ....

dann würden sie uns Menschen anklagen und schuldig sprechen, schuldig aufgrund unzählbarer Verbrechen und Greueltaten, die wir ihnen gegenüber begangen haben und welche wir unaufhaltsam neu begehen.

Wir Menschen bezeichnen uns als "Krone der Schöpfung" und degradieren viele unserer Mitgeschöpfe zu bloßen Fleischlieferanten. Angesichts unserer Freßlust und unserer Gier nach Fleisch haben wir Menschen als "Krone der Schöpung" unsere Menschlichkeit längst verloren und eingebüßt. Viele sogenannte "Nutztiere" würden von Natur aus zwanzig bis vierzig Jahre alt werden, wenn wir deren Leben kein vorzeitiges, jähes und gewalttätiges Ende bereiten würden. In der Regel sind es also oft Tierbabys, die wir verschlingen und auf unseren Speisetellern liegen haben.

Hühner z.Bsp. können in freier Naur bis zu 20 Jahre alt werden. Jedoch wie alt werden wohl all jene Hühner, die wir Menschen als Legehennen, als Brathähnchen oder als Suppenhuhn mißbrauchen? Und wie lange währt das Leben  männlicher Küken? Sie sind in den Lege-Batterien nur unerwünschte Nebenprodukte und  sogleich nach ihrer Geburt  werden sie von der "Krone der Schöpfung" entweder vergast oder lebendig in einen  Fleischwolf geworfen.

Auch Schweine können bis zu 20 Jahre alt werden. Da sie uns jedoch als Fleischlieferanten dienen müssen, setzen wir ihrem Leben oft schon nach nur wenigen Monaten ein jähes Ende.

Enten werden in freier Wildbahn 15 - 20 Jahre alt. In der Entenmast jedoch leben sie oft nicht länger als 5 - 6 Monate. Gänse können 35 - 40 Jahre alt werden, doch ihr Leben endet meist schon nach wenigen Monaten als "Martinsgans" auf unseren Tellern. Kühe werden zirka 30 Jahre alt, jedoch wir unmenschlichen Folterknechte töten und schlachten bereits schon deren nur wenige Monate alte Kälbchen.

Eine Milchkuh darf nur solange leben, bis sie uns ausreichend Milch liefert und im Alter von 5 - 6 Jahren dient auch sie uns "liebevollen" Menschen nur noch als Fleischlieferant.

»Biofleisch - Lieferanten« leben unter nicht ganz so furchtbaren Verhältnissen wie  viele ihrer Artgenossen in der Massentierhaltung. Jedoch auch  die Tiere in der Biohaltung leben nie und nimmer artgerecht, denn die  einzige artgerechte Tierhaltung ist die Freiheit. Auch nicht das Schlachten der Tiere vermag jemals "artgerecht" zu sein, weil letztlich nur der natürliche Tod eines jeden Lebewesens artgerecht ist. Das Märchen vom sogenannten "Bio-Fleisch" ist nur ein schönklingendes Märchen, weil 90% der Menschen leider immer wieder Fleisch zu  essen wünschen und allen Tieren somit letztlich das gleiche grausame Schicksal bestimmt ist.

Wenn Du weiterhin Fleisch essen möchtest und ein zukünftiger Verzicht  auf Fleisch für Dich absolut kein Thema ist, dann denke bitte auch immer an die Tatsache, daß unzählig viele Tiere um Deiner Gewohnheit willen unvorstellbare Qualen erleiden müssen. Und im Falle des Falles, das Dich die  leidenden Tiere einen feuchten Kehrricht interessieren, möchte ich Dich fragen, wie es Dir wohl gefallen würde, wenn Du Dein ganzes Leben in einer Todeszelle  verbringen müßtest und schließlich um Deines Fleisches wegen geschlachtet und hingerichtet werden würdest ?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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