Erinnern wir uns noch an Flipper ? An diesen Kino-Star aus unserer Kindheit ?
Viele kennen ihn, diesen Delfin, der damals unsre Herzen erwärmte
und Generationen von Menschen faszinierte.

Erinnern wir uns:
Die Familie des Fischers Porter Ricks lebt an der Küste Floridas, wo der zwölfjährige Sandy einen verletzten Delfin entdeckt und sich seiner annimmt. Er pflegt ihn gesund und freundet sich mit ihm an, doch sein Vater verlangt, dass Sandy ihn ins Meer zurückschickt. Welch große Zuneigung Flipper zu seinem Freund Sandy gefasst hat, beweist er, als er genau in dem Moment zu Sandy zurückkehrt, als dessen Leben von Haien bedroht wird.

 

Auf nebenstehendem Foto sehen wir Ric O`Barry, der damals unserem Flipper vielerlei Kunststücke beibrachte und ihn für die erforderlichen Filmaufnahmen trainierte. Inzwischen spricht sich Ric O`Barry gegen die Abrichtung von Delfinen als Fimstars aus und engagiert sich seither gegen die Gefangenhaltung von Delfinen und deren anderweitige Bedrohung durch Menschenhand.

Flipper begeisterte in Film und Fernsehen Generationen von Zuschauern und motivierte uns Menschen, Delfine ganz besonders zu lieben.

Diese Liebe jedoch wurde den Delfinen zum großen Verhängnis, denn mit Delphinarien, mit Delphin-Shows und mit Delphinen als Therapeuten entstand ein global florierendes Multimilliardengeschäft, eine Industrie, für deren  Existenz sich Ric OBarry mit verantwortlich fühlt und gegen die er seit nunmehr fast 40 Jahren mit ganzer Leidenschaft ankämpft. Weltweit engagiert er sich gegen den Fang von Delfinen und macht wirtschaftliche und politische Interessen öffentlich, die hinter dem Geschäft mit den Meeressäugern stehen. Was Ric OBarry jedoch in einem japanischen Küstenort namens Taiji entdeckte, ist unvorstellbar.

In einer abgelegenen Bucht, die von der Außenwelt durch Stacheldraht und Sicherheitspersonal abgeschottet wird, liegt ein dunkles und tödliches Geheimnis. Der nunmehr in unsere Kinos kommende Film "DIE BUCHT" zeigt und dokumentiert, wie sich Ric OBarry gemeinsam mit Regisseur Louie Psihoyos auf eine Undercover-Mission begibt, um dieses Geheimnis ans Licht zu bringen. Im Stil von "Oceans Eleven" rekrutieren die beiden ein Team von Spezialisten, bestehend aus Tauchern, Surfern und Unterwasserfilmern.

Ihr Ziel: die Vorgänge in der Bucht zu filmen und damit aufzudecken, was der Öffentlichkeit bisher verschwiegen wurde. Die Polizei, lokale Behörden und die Fischer von Taiji sind ihnen betreffs dieses waghalsigen und riskanten Vorhabens immer auf den Fersen, doch mit Nachtsichtgeräten, Wärmekameras und weiterer High-Tech-Ausrüstung sind OBarry, Psihoyos und das gesamte Team ihren Widersachern immer einen Schritt voraus und kommen dem Geheimnis immer näher, einem Geheimnis, das nur die Spitze eines Eisberges ist.

Der Film "Die Bucht" ist ein Öko-Thriller, ein abenteuerlicher und provozierender Dokumentarfilm, packend, verstörend und aufrüttelnd, ein Film über Schuld, Verantwortung und Wiedergutmachung, ein Film, der Fragen aufwirft, wütend macht und den Blick auf unsere Welt hoffentlich wieder ein Stück verändert.

 


Einige Jahre nach den Dreharbeiten zur Serie und zum Film "Flipper" wechselte Richard O'Barry die Seiten und wurde zum Tieraktivisten. Damals starb vor seinen Augen Cathy, ein Großer Tümmler und einer von fünf Artgenossen, die die Hauptrolle in der TV-Serie "Flipper" verkörperten. Im Aquarium von Miami hatte er Cathy zur Fernsehtauglichkeit gedrillt. Nun musste er mit ansehen, wie das Tier einen letzten tiefen Atemzug nahm und sich vor seinen Augen auf den Meeresboden sinken ließ. Für den Trainer bestand kein Zweifel: Cathy hatte Selbstmord begangen. "Ich machte mir schon während der Dreharbeiten zu ‚Flipper' erste Gedanken. Aber ich habe Scheuklappen aufgesetzt. Ich war jung, und ich hatte einen glamourösen Job. Ich fuhr einen Porsche, und alles war ganz einfach. Cathys Tod brach mir aber buchstäblich das Herz", sagt er rückblickend.
 

Seither kämpft Richard O'Barry gegen die weltweite Delfin-Mafia. Immer wieder versucht er, Tiere aus den alles andere als artgerechten Delfinarien zu befreien und landete dafür bereits schon mehr als einmal im Gefängnis.

Die Bucht ist ein sehr aufrüttelnder Öko-Thriller und dokumentiert eine tödliche und sich alljährlich wiederholende Delphin-Treibjagd in der Bucht vor Taiji. O´Barry und sein Team decken auf, wie in der Lagune vor dem japanischen Taiji Tausende Delfine gefangen, gequält und für die Dose geschlachtet werden. Nur einige wenige überleben und werden an Delfinshows verkauft. Jahr für Jahr färbt sich bei dieser brutalen und sinnlosen Treibjagd das Wasser der abgelegenen Bucht blutrot, denn über 2.000 dieser Meeressäuger sterben bei diesem alljährlichen Massaker. Das emotional packende und zugleich informative und reale Horrorkino, in dem sich der Mensch abermals als der größte Feind der Natur erweist, wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Publikumpreis beim Sundance Film Festival.
 

Trotz aller Rückschläge, die Richard O'Barry im Kampf für die Delfine in den letzten Jahrzehnten hinnehmen musste, ist er zuversichtlich, dass sein Film endlich etwas bewirkt: "Ich denke, die Chancen stehen nicht schlecht, dass wir mit dieser Bucht ein Ende machen. Und wenn wir das schaffen, ist es ein großer Schritt in Richtung Verbot des gesamten Walfangs."

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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