Laut Politiker-Aussagen haben wir in Deutschland "das beste Tierschutzgesetz der Welt". Nun mag es durchaus sein, daß Tierschutzgesetze in anderen Ländern und Nationen weniger hilfreiche und tierfreundlichere Regelungen und Richtlinien beinhalten. Ungeachtet dieser Politiker-Aussagen jedoch ist unser Tierschutzgesetz längst noch nicht ausreichend genug, um Tieren ein weniger leid - und qualvolles Leben zu ermöglichen und zu gewährleisten.

So werden angesichts dieses angeblich besten Tierschutzgesetzes der Welt z.Bsp. Tierversuche keineswegs ausdrücklich verboten und unter Strafe gestellt, sondern befürwortet und bedürfen lediglich einer hierfür beantragten und erteilten Genehmigung. Wer sich mit den einzelnen Abschnitten und Paragraphen unseres Tierschutzgesetzes einmal eingehend beschäftigt, wird sicherlich feststellen, daß diese erlassenen Gesetze zum Schutz unserer Tiere letztlich sehr  mangel - und lückenhaft sind.

Mit anderen Worten: unser angeblich "bestes Tierschutzgesetz der Welt" hat leider einige Löcher, Löcher wie in einem Sieb. Viele Bestimmungen sind letztlich nicht geeignet, um Tiere tatsächlich zu schützen, sondern viele Vorschriften sind wohl eher eine Anleitung für eine bessere Nutzung der Tiere als zu deren Schutz.

Hurra und Halleluja, wir haben eines der besten Tierschutzgesetze, die es gibt, jedoch dessen ungeachtet leiden nach wie vor unzählige Tiere angesichts grausamer Tiertransporte, angesichts grausamer Schlachtungen  und erfahren in den Versuchslaboren und Massentierhaltungsfabriken nach wie vor ein schreckliches, notvolles Dasein.
 

Unser Tierschutzgesetz beinhaltet eine ganze Menge Richtlinien zur Tierhaltung, zur Tötung von Tieren, zu Eingriffen an Tieren und zu Tierversuchen.  Auch Zucht -, Haltungs - und Handelsbestimmungen von Tieren werden legalisiert und reguliert. Alle diese Regeln, Verbote und Richtlinien verweisen uns letztlich jedoch auf jenen kritischen und problematischen Punkt, daß Massentierhaltung, Tiertransporte und Tierversuche leider immer noch moralisch vertreten werden und daher gesetzlich auch keineswegs verboten sind.

Entsprechend vieler Regulierungen werden Tiere weiterhin als Nahrung für uns Menschen, als Arbeits - und Nutztiere, als unsere Lebensbegleiter sowie auch als Versuchsobjekte geschätzt, genutzt und bewertet.
 

Unter dem Strich weisen das Tierschutzgesetz und sein Vollzug somit auch erhebliche Mängel auf. Zum einen sind die Vorschriften des Gesetzes und nachgeordneten Regelungen oft unvollständig, auslegungsbedürftig, d.h. unklar oder der Schutz, der den Tieren gewährt wird, ist schlicht nicht ausreichend, um ihr Wohlbefinden sicherzustellen.
 

Hinzu kommt, dass es zwar möglich ist, tierschutzwidrige Zustände bei den Behörden anzuzeigen und um deren Einschreiten zu ersuchen. Eine Möglichkeit jedoch, die Vorschriften des Gesetzes direkt vor Gericht durchzusetzen, haben Tierschützer nicht. Falls die Behörden nicht eingreifen, bleiben die Tiere letztlich schutzlos.

Ich schaue auf den Kalender: Heute ist der 1.Novemver 2009. Ich schaue auf die Uhr: Augenblicklich ist es 08.42 Uhr. Und nun schaue ich aus dem Fenster: Die Scheiben meines Autos sind vereist, Bäume, Straßen und Wiesen sind mit Reif bedeckt. Es ist klirrend kalt und in der Nacht herrschten Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Und mein Blick aus dem Fenster macht mich wütend und es will mir nicht in den Kopf, daß sich bei dieser klirrenden Kälte und Nässe immer noch Kühe auf der Weide befinden. Anscheinend ist man der Ansicht, daß Tiere weder frieren noch Kälte zu empfinden vermögen.

Ich habe keine Ahnung, bis zu welchem Maße Kühe eigentlich kälteunempfindlich sind, jedoch mit Sicherheit gibt es auch bei Kühen eine diesbezügliche Grenze, die nicht überschritten werden sollte. Aber wen kümmert es schon, daß diese Kühe tage - und wochenlang klirrender Kälte ausgesetzt sind, gefrorenes Gras wiederkäuen müssen und auch nur noch gefrorenes Trinkwasser vorfinden?
 

Es sind doch nur "Nutztiere", nur Kälber und Rindviecher ! Klirrende Kälte und Nässe macht diesen Viechern absolut nichts aus und jede Besorgnis ist völlig unbegründet! Ich vermag eine derartige Behauptung nicht so ohne weiteres nachzuvollziehen und irgendetwas in meinem Innersten läßt mich wieder einmal daran zweifeln, daß wir das vermeintlich beste Tierschutzgesetz der Welt haben würden.

Letztlich und allzusehr oft reguliert unser Tierschutzgesetz den Schutz der Tiere nur auf  gedrucktem Papier, ohne besonders hilfreiche Wirkung für leidende und gequälte Tiere. Es toleriert und subventioniert nach wie vor die gewerbsmässige Massentierhaltung und somit auch die gewerbsmässige Massentierquälerei.

Diese und andere in unserem Tierschutzgesetz vorhandenen Lücken, Löcher und Mängel erklären sich letztlich nur auf Grund der Problematik, daß jeglicher konsequente Tierschutz stets im Widerspruch zu den Interessen der Tiernutzung steht. Um dieser Interessen willen werden unzähligen "Nutztieren" unter grauenhaften Lebens - und Sterbensbedingungen Jahr für Jahr maximale Leistungen abgepresst.

Auch die im Gesetz enthaltenen Regulierungen für Tiertransporte scheinen - angesichts täglich ablaufender Greuel und Grausamkeiten und belegt durch zahlreiche Erfahrungsberichte unterschiedlicher Tierschutzorganisationen - völlig unzulänglich. Und weil es in unserem Tierschutzgesetz viele dieser Unzulänglichkeiten gibt, wäre eine Novellierung dieses Gesetzes zwingend erforderlich und auch keineswegs überflüssig.

Bereits schon §1 in diesem Tierschutzgesetz lässt mich aufhorchen und ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass dieses Tierschutzgesetz letztlich nur ein schlechter Witz sein kann und nicht einmal das Papier wert ist, auf welchem es gedruckt wurde, denn hier heisst es klar und deutlich:

Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Doch ist es etwa ein "vernünftiger Grund", einem Tier um seines Fleisches willen die Kehle aufzuschlitzen und einem Tier um seines Fleisches willen das Leben zu nehmen? Laut diesem Tierschutzgesetz ist es allerdings ein "vernünftiger Grund", Tiere milliardenfach abzuschlachten und in Massentierhaltungsfabriken zu Tode zu quälen, denn anderenfalls dürfte es weder diese Tier-Konzentrationslager noch Schlachthäuser geben. Der alltägliche und weltweite Massenmord an Tieren - ein "vernünftiger Grund"? Nein! Niemals! Das grausame Abschlachten von Tieren ist letztlich nur eines, nämlich ein Verbrechen jener Spezies, die sich einbildet, die "Krone der Schöpfung" zu sein und sich demzufolge auch diese schrecklichen Verbrechen erlauben zu dürfen.

 

Wie groß ist eigentlich das Interesse unserer Politiker gegenüber all den Tierschutz-Aktivitäten, die darauf ausgerichtet sind, das Leiden  vieler Tiere aus deren Leben zu verbannen und zu beseitigen?


Groß? Sehr groß? Weniger groß? Oder vielleicht auch nur winzig klein? Möglicherweise so klein, das man es nur mühsam mit einer Lupe zu erkennen vermag? Haben unsere Volksvertreter und Abgeordneten, stets gemütlich warm und abgesichert im Bundestag thronend, tatsächlich ein ernsthaftes Interesse daran, die notvolle Situation vieler leidender Tiere zu verbessern und zu beseitigen?

Mit einem optimistischen Grinsen im Gesicht verweisen uns die Politiker auf Grund solch einer Frage auf das bestehende Tierschutzgesetz, welches den Schutz und das Wohlergehen der Tiere "vorsorglich und ausreichend" regeln würde. Tatsächlich?

Derartige Aussagen und schöne Reden stehen leider in einem krassen Widerspruch zur Realität und scheinen beispielsweise einen Gert Hauke betreffs seines Artikels "Keiner hört ihre Schreie" als Lügner und volksverdummenden Tierschützer zu diffamieren. Nein, viele unserer Volksvertreter scheinen sich wohl doch mehr um sich selbst und weniger um das Wohl unserer Mitgeschöpfe zu sorgen und zu kümmern.
 

Keineswegs mangelt es ihnen an diesen und jenen Absichtserklärungen, jedoch in Erwägung gezogene Absichten, die allzusehr oft in ein zukünftiges Jenseits verschoben werden, sind für leidende Tiere sicherlich nur wenig hilfreich und nützlich. Dementsprechend ist man also gut beraten, die Wertigkeit unserer Politiker nicht an ihren Absichtserklärungen, sondern einzig und allein an ihrem praktischen Tun und Handeln zu messen.

Und was dieses praktische Tun und Handeln betrifft, so hat sich bezüglich des Tierschutzes bisher wohl keine der etablierten Parteien mit besonderem Ruhm bekleckert. Stattdessen werden Tierschützer von Politikern immer wieder mit hohlen Worthülsen und beschwichtigenden Geschwätz eingelullt. Tierschutz? Selbstverständlich, jedoch nicht weniger selbstverständlich müssen unsere Volksvertreter natürlich auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigen und dank dieser Politik haben sich die Leiden und Qualen unzähliger Tiere vergrößert und intensiviert.

Trotz unseres Tierschutzgesetzes, welches sehr oft gelobt und als das angeblich "beste Tierschutzgesetz  der Welt" gepredigt wird, leiden Tiere entsetzliche Qualen und sollte es für Tiere einen Teufel geben, dann hat dieser keineswegs irgendwelche Hörner, sondern ein menschliches Gesicht.

Um es auf einen Nenner zu bringen: Unser Tierschutzgesetz scheint traurigerweise und lediglich ein "Tiernutzgesetz" zu sein, welches Tiere keineswegs "schützt", sondern Tiere stattdessen kontinuierlichen Leiden, Qualen und Misshandlungen aussetzt.
 

Letztlich ist unser schönklingender Begriff "Tierschutzgesetz" also sehr irreführend, denn es dient nur wenig dem Schutz der Tiere, sondern reguliert und legalisiert stattdessen nur deren schonungslose Ausbeutung.
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach oben